Die Herbstzeit gehört den Eintöpfen und dem Gulasch. Würzig, sämig, heiß und einfach lecker. Es wärmt den Körper, sättigt und macht gute Laune. Das Beste ist aber doch, wie einfach ein gutes Gulasch zu machen ist, es braucht nur ein wenig Zeit und ein paar wenige Zutaten.
Ein klassisches Gulasch sollte schön sämig sein, würzig-pikant mit zart geschmortem Fleisch. Varianten gibt es beinahe so viele, wie es Haushalte gibt, hier kommt nun mein Rezept.
Für mein klassisches Gulasch braucht Ihr die folgenden Zutaten:
1,5 kg Fleisch - Man kann Rind, Kalb oder Schweinefleisch nehmen, oder eine Mischung. Ich hatte 1kg Kalb und 500g Schwein
1 kg Zwiebeln
2 Landjäger - oder geräucherte Mettwürste
2-3 Knoblauchzehen
1 Bund Petersilie
1 Dose Tomaten (möglichst italienische)
300 ml Brühe (Rinderfond)
250 ml Rotwein - wer Kinder hat, ersetzt den Wein durch einen dunklen Traubensaft / Traubenmost
100 g Pumpernickel
2 EL Tomatenmark
etwas schieren Speck und/oder Butterschmalz zum Anbraten
Da mir ein guter Freund selbst gemachten Speck und zwei Landjäger mit einem schönen Kümmel-Geschmack geschenkt hatte, habe ich diese für das Gulasch genutzt. Gerade der Speck ist kein Muss, auf die Würste sollte man aber nicht verzichten, sie bringen einen tollen Rauchgeschmack ins Gulasch. Wer keine Landjäger bekommt nimmt geräucherte Mettwürste, die sind genauso gut.
Der Pumpernickel gibt einerseits einen tollen malzig-süßen Geschmack ans Gulasch, sorgt aber auch für die Bindung der Soße. Er wird dabei völlig zerkocht und löst sich gänzlich auf.
Gewürzt wird mit:
5 TL Paprika edelsüß
1 TL Cayenne
1 TL Kümmel (ganz)
1/2 TL Fenchelsaat
1/2 TL Muskat
Salz und Pfeffer folgen erst zum Schluss - beim Abschmecken.
Es geht wieder typisch los, einen Bräter auf den Herd und erst einmal ohne Fett für ca. 3-5 Minuten richtig heiß werden lassen.
Dann gibt man das Butterschmalz und den gewürfelten Speck hinein und brät das Fleisch chargenweise darin an. Man sollte erst nach ca. 2 Minuten rühren, damit sich ausreichend Röstspuren bilden können. Dann kommt das Fleisch heraus und die nächste Charge wird angebraten.
Wenn man mit dem Fleisch fertig ist, geht es mit den Zwiebeln weiter. Diese habe ich teilweise in Streifen geschnitten und teilweise gewürfelt. Die Würfel werden beim Schmoren zerkochen und für die Sämigkeit sorgen, während die Ringe teilweise erhalten bleiben und für ein wenig Biss sorgen.
Die Zwiebeln werden nun ebenfalls im heißen Butterschmalz angebraten.
Wenn sie etwas Farbe genommen haben, macht man in der Mitte etwas Platz und gibt das Tomatenmark hinein. Kurz anbraten lassen, dann folgt der gewürfelte Knoblauch.
Alles gut durchmischen, etwas ziehen lassen, dann kann man das Fleisch wieder in den Bräter geben. Wenn alles nochmal richtig heiß geworden ist, wird mit dem Wein abgelöscht.
Jetzt kommen erst die gewürfelte Wurst und ein Rest Speck (falls man noch etwas hat) hinzu, dann folgen die Gewürze.
Wenn der Wein weitestgehend verkocht ist, gibt man erst die Tomaten und dann die Brühe / den Fond hinzu. Dann folgt der gewürfelte Pumpernickel, welcher ebenfalls gut untergemischt wird.
Deckel drauf, warten bis die Flüssigkeit zu köcheln beginnt, dann wandert der Bräter für 2 Stunden in den Backofen - 150°C Umluft.
Zwischendurch sollte man kontrollieren, dass die Flüssigkeit nicht völlig verkocht und das Gulasch anbrennt. Ggf. etwas Brühe oder einfach Wasser nachgeben.
Kurz vor Ende wird noch die gehackte Petersilie untergezogen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, dann ist das Gulasch fertig.
Serviert wird frischen Spätzle, ein echter Genuss und optimal für die feucht-kühle Herbstzeit!
Probiert es aus, ich wünsche wie immer guten Appetit.