Eine Currywurst ist etwas ehrliches, gerade richtig und auf den Punkt. Schlicht und doch besonders, traditionell, einfach gut, so wie der Pott und seine Bewohner auch! Da braucht es kein Blattgold und kein Schickimicki.
Wie heißt es schon im Lied von Grönemeyer:
"Gehse inne Stadt
Wat macht dich da satt
'Ne Currywurst
Kommse vonne Schicht
Wat schönret gibt et nich als wie Currywurst"
Und das stimmt doch auch, oder?
Eine Currywurst lebt natürlich von einer guten Wurst und da hat bekanntlich jede Region ihre Vorlieben. In Berlin ist es eine Wurst ohne Darm, bei VW ist es eine Art Bockwurst, es gibt rote Würste, Lyoner und und und ...
Hier ist es die gute alte Bratwurst, vorgegart, leicht würzig im Darm und genau die kommt hier auch auf den Tisch.
Dann natürlich die Soße und eine gute Currysoße ist deutlich mehr als Gewürzketchup und Currypulver. Für mich gibt es zwei unterschiedliche Richtungen, die würzig-scharfe und die fruchtig-scharfe Soße. Fruchtig scharf mag ich lieber und bevorzuge da Mango als Obst. Viele nehmen auch Pflaumen, ich finde aber Mangos haben ein schöneres Süße-Säure-Spiel und ergeben so eine schönere und interessantere Soße. Außerdem mag ich Ingwer, der bringt auch so eine besondere Schärfe und Zitrusnote ins Spiel - ist aber bestimmt nicht jedermanns Sache.
Wie dem auch sei, hier kommt mein Rezept:
400g passierte Tomaten
1 Mango
2 Knoblauchzehen
1 rote Zwiebel
10g Ingwer
1/2 Habanero (groß)
1 EL Tomatenmark
2 EL Currypulver
1 EL Zucker
1 EL Kurkuma
1 TL Salz
1 TL Kreuzkümmel
etwas Geflügelfond und ein paar Spritzer Limette
Keine Angst vor der Habanero, bei einer halben Schote hält sich die Schärfe in Grenzen. Dafür haben Habaneros aber eine herrliche Fruchtigkeit.
Zu Beginn werden Zwiebel, Knoblauch und die Habanero grob gewürfelt und zusammen mit den Gewürzen in etwas Pflanzenöl angebraten. Dann gibt man das Tomatenmark dazu und lässt es im heißen Topf kurz mit angehen.
Jetzt wird mit ein wenig Geflügelfond abgelöscht, dann folgen die passierten Tomaten, die geschälte und grob zerkleinerte Mango und der Ingwer, den ich in den Topf reibe.
Gut durchrühren und kurz aufkochen lassen. Dann mit einem Stabmixer pürieren. Wenn die Soße zu dick wird, kann man noch etwas Geflügelfond zugeben. Jetzt noch ein paar Spritzer Limette, ganz nach persönlichem Geschmack - fertig.
Eigentlich fertig ... wenn man ehrlich ist, schmeckt die Soße am nächsten Tag gleich noch viel besser.
Was die Wurst angeht, die schmeckt vom Grill natürlich am besten. Rundum gebräunt, einfach herrlich. Ich schneide meine Grillwürste auch nicht ein, eine leicht aufgeplatzte Wurst sieht doch super aus, oder nicht?
Vom Grill auf den Teller, Soße drauf, perfekt! Ruckzuck ist die Currywurst serviert, noch ein Stück Toast dazu und jeder ist glücklich.
Wer jetzt aber keinen Grill zur Hand hat, oder keine Lust zum Grillen hat und lieber die Pfanne nehmen will, dem rate ich dazu, die Würste in gleichmäßig dicke Scheiben zu schneiden und so zu braten. Auf diese Art und Weise hat man keine Probleme damit, dass die Würste stets leicht gekrümmt sind. Man bekommt herrliche goldbraune Taler. So kann man die Soße natürlich auch noch mal mit in die Pfanne geben und alles zusammen durchschwenken.
Zusammen mit dieser feinen Soße, das müsst Ihr einfach einmal probieren! Currywurst wie sie sein soll, fruchtig-scharf, ein wenig exotisch und so lecker!
Da kann man doch nur guten Appetit wünschen.